Kauf mit Darlehensfinanzierung oder Leasing
Bei jeder Investition steht der Unternehmer vor der Frage der Finanzierung. In den allermeisten Fällen betrifft diese Entscheidung das Kfz, aber auch die Investition in einen Server, neue EDV- oder Büroausstattung sowie umfangreiche Software kann der ausschlaggebende Grund sein.
Bei einem Kauf erwirbt man das Eigentum an dem Gegenstand, die Erfassung als Anlagevermögen in der Buchführung ist die Folge. Die Anschaffungskosten werden über die Nutzungsdauer verteilt, diese Abschreibungen mindern den Gewinn in den betreffenden Jahren. Die Bezahlung kann aus dem eigenen Vermögen erfolgen oder aber man nimmt ein Darlehen auf, dann wird das Darlehen zur Betriebsschuld und die Zinsen sind Betriebsausgaben.
Bei einem Leasing bleibt der Gegenstand im Eigentum der Leasinggesellschaft. Am Vertragsende hat der Unternehmer oftmals die Option zum Erwerb des Gegenstandes zum Restkaufpreis, welcher meistens sogar im eigentlichen Leasingvertrag festgelegt ist. Da das Eigentum während der Vertragslaufzeit bei der Leasinggesellschaft verbleibt, erfolgt keine Erfassung im Anlagevermögen. Die Leasingrate fasst den Wertverlust des Gegenstandes sowie den Finanzierungsanteil zusammen und ist als Betriebsausgabe anzusetzen.
Ob man kauft mit Darlehensfinanzierung oder least hängt von den verschiedensten Faktoren ab, die steuerlichen Auswirkungen sind gleich.
Denn wenn man unter denselben Bedingungen ein Leasingangebot mit einem Kaufangebot inklusive Darlehensfinanzierung vergleicht, kommt die steuerliche Auswirkung nahezu auf dasselbe heraus. Denn im Leasingfall sind die Leasingraten Betriebsausgabe und beim Kauf die Abschreibungen und die Zinsen.
Darlehensfinanzierung oder Leasing: Die Entscheidung hängt also von anderen Faktoren ab!
Manchmal wollen z.B. Autohändler einen bestimmten Pkw in den Markt bringen. Dann kann es sein, dass eine sehr günstige Leasingrate angeboten wird. Aber man muss auch sehen, ob man mit den zugelassenen Kilometern auskommt, oft sind diese aus Werbezwecken viel zu niedrig angesetzt (z.B. km 10.000 / Jahr). Fährt man dann mehr (z.B. km 15.000 / Jahr) dann kommt es am Ende der Vertragslaufzeit zu hohen Nachzahlungen. Zudem ist die Frage, ob dieser in den Markt gedrückte Pkw einen vernünftigen Restwert hat, denn der Restwert des Pkw ist mit in die Gesamtentscheidung einzubeziehen. Es nützt nichts, einen Pkw günstig zu leasen, den dann aber im Verkaufsfall keiner haben will, der also keinen Marktwert hat.
Aber es kann auch sein, dass Autohändler bei Barzahlung umfangreiche Rabatte gewähren. Dann muss geprüft werden, ob zusammen mit einem Darlehen der Hausbank oder eigenem Vermögen der Kauf günstiger ist, als wenn man einen Leasingvertrag eingeht.
In jedem Fall ist zuerst die Entscheidung zu treffen, in welchen konkreten Gegenstand investiert werden soll, danach ist dann durchzurechnen, bei welcher Art der Finanzierung (Darlehen oder Leasing) am Ende mehr ausgegeben werden musste.